Mein 3-Minuten-Beitrag zur Europa-Debatte während der Landtagssitzung am 22. Mai 2024
Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich spreche zu TOP50, dem Europabericht und den europapolitischen Schwerpunkten.
In dem gesamten Bericht gibt es auf ganzen 17 Seiten Fundstelle des Begriffs „Kultur“. Auch wenn man „Aquakultur“, „Demokratische Kultur“ und „Interkulturelle Aspekte“ der Zusammenarbeit abzieht, sind das immer noch beeindruckend viele Fundstellen. Und das freut mich sehr!
Bei den Hochschulpartnerschaften und den Schulprojekten wird beispielsweise die „kulturelle Zusammenarbeit“ hervorgehoben. Bei dem gesamten Bericht und insbesondere bei dem Kapitel „Ostseezusammenarbeit“ liegt seit 2013 einer der Schwerpunkte auf der Umsetzung des Politikbereichs Kultur im Rahmen der EU-Ostseestrategie. (Vgl. Seite 29). Und das Europaministerium hatte gemeinsam mit Polen die Koordinierung des Politikbereichs Kultur & Kreativwirtschaft. (PA Culture / Policy Area Culture and Creative Sector).
Dass dabei „Förderung und Sichtbarmachung der Kultur und Kreativwirtschaft des Ostseeraums, Erhalt und Sichtbarmachung des kulturellen Erbes, Förderung der regionalen Identität und die Entwicklung eines effizienten Netzwerks der kulturpolitischen Zusammenarbeit im Ostseeraum mithilfe ostseeweiter Aktivitäten und Projekte“ ein Ziel ist, finde ich wichtig und verdient Aufmerksamkeit und Anerkennung.
Anerkennung verdient auch, dass sich beim 14. Jahresforum der Ostseestrategie im Oktober letzten Jahres in Riga der Politikbereich Kultur zusammen mit Tourismus und dem Ostseerat einen Workshop zum Thema „Jugend und Kultur als Motoren einer widerstandsfähigen Gesellschaft“ ausgerichtet hat.
Ich bin überzeugt davon, dass Kultur Resilienz fördernd ist.
Außerdem organisierte der Politikbereich Kultur im Mai 2023 zusammen mit Ars Baltica und der Kontaktstelle für Kultur und Kreativwirtschaft in Tallinn einen „Baltic Creative Pitch“ und im Oktober 2023 die „Baltic Creative Workshops“.
Die Förderung des Projektes „Kulturperlen der Ostseeregion“ – Cultural Pearls - an dem das MLLEV zusammen mit 11 anderen Partnern aus dem Ostseeraum beteiligt ist aus meiner Sicht ein Highlight der Zusammenarbeit im Ostseeraum. Auch hier geht es um Resilienz durch Kulturarbeit in kleinen und mittelgroßen Städte und Regionen, die bei der strukturellen Nutzung kultureller Aktivitäten zur Stärkung ihrer Resilienz durch das Projekt angeleitet und unterstützt werden. Ende Oktober 2023 gingen zwölf Kommunen in die vom Projekt ausgerichteten Workshops und entwickelten bis Mitte November Kultur- und Resilienz-Aktionspläne.
Im Dezember vergab dann die vom Projekt berufene internationale Jury zum ersten Mal den Titel "BSR Cultural Pearl“ (Kulturperle der Ostseeregion). Sie wählte aus den Bewerbungen u. a. die Stadt Kiel aus, die den Titel nun für die Dauer des Jahres 2024 trägt. Mit dem Titel wird einerseits die Würdigung der besten kulturbasierten Pläne zur sozialen Resilienz ermöglicht und soll andererseits die internationale Sichtbarkeit erhöht werden.
Ich konnte mich in einem Gespräch vor Ort mit der Stadt Kiel davon überzeugen, wie groß das Engagement dort ist und bin begeistert davon, was eine gute Zusammenarbeit in der Ostseeregion alles bewirken kann!